Sie werden nicht als „H1/N1“-Grippe, Masern durch das „Mobillivirus“ oder Pocken aus dem „Variola virus“ bezeichnet, wie z.B. Infektionskrankheiten, die Menschen oder andere Säugetiere befallen. Sie haben andere gebräuchliche Namen, die an die bäuerlichen Traditionen anknüpfen, wie etwa „Besenwuchs“ (od. Apfeltriebsucht, wiss. Name “Candidatus phytoplasma mali”) oder „Feuerbrand“ (Erwinia Amylovora). Manchmal sind sie von Pilzen verursacht, wie im Fall des „Apfelschorfes“ durch den „Ventura Inaequalis“, oder von Bakterien wie bei der „Europäischen Steinobstvergilbung“. Ihnen gemeinsam sind die schädlichen Auswirkungen auf die betroffenen Organismen und die lateinischen Namen, nach denen die Wissenschaft sie klassifiziert.
Wilhelm Jelkmann,
seit 2008 Direktor des Julius Kühn-Instituts (JKI Dossenheim, Deutschland),
verriet den Teilnehmern der internationalen Konferenz "Apfel in der
Welt" auf der Interpoma 2018 den neuesten Stand der modernsten
Technologien zur Vorbeugung und Bekämpfung von Apfelschädlingen, einer der
wichtigsten Früchte für unsere Ernährung.
Mit großer wissenschaftlicher
Kompetenz und langjähriger Erfahrung auf diesem Gebiet - das JKI verfügt auch
über eine eigene Versuchsplantage in Kirschgartshausen - ist Professor Jelkmann
in die Details der Disziplin gegangen, bei der es mehr um Biotechnologie als
nur um Landwirtschaft geht. Die heute
angewandten Methoden sind in der Tat immer ausgefeilter und basieren auf
Laborforschung und wissenschaftlicher Untersuchung der natürlichen Umgebung, in
der sich die Obstplantagen befinden.
Gegen Apfeltriebsucht und Steinobstvergilbung werden super-selektive Fallen eingesetzt. Gegen den Feuerbrand hingegen, der durch Bakterien übertragen wird, die in bis zu 70 Arten von Vektorinsekten beherbergt sind, wird ein Antagonist einesetzt, der „Bacillus subtilis“. In anderen Fällen arbeitet man mit im Labor modifizierten Hefezubereitungen, zum Beispiel gegen den Apfelschorf. Für den Kampf gegen größere Schädlinge wie z.B. die Asiatische Marmorierte Baumwanze (Halymorpha halys) – ein Insekt, der vor einigen Jahren aus Asien eingetroffen ist und über 300 Pflanzen angreift, darunter alle für die Wirtschaft wichtigen Obstbäume – werden Experimente mit einem natürlichen Gegenspieler, der "Samurai-Wespe" (Trissolcus Japonicus), durchgeführt, die ihre Eier in die Eier der Wanze legt und ihren Tod verursacht.
Möchten Sie mehr über den Kampf gegen Obstpflanzenschädlinge erfahren? Lladen Sie
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