Der Mut zum Experimentieren

WOOD ARCHITECTURE PRIZE BY KLIMAHOUSE PRÄSENTIERT

Hotel La Briosa

Der Gewinner in der Kategorie Experimentelle Architekturprojekte der Auflage 2023

Arch. Felix Perasso und Arch. Daniel Tolpeit

Eine virtuose architektonische Übung in Bezug auf die angewandten baubiologischen und technologischen Lösungen und die Integration von scheinbar unterschiedlichen Stilen im Zentrum von Bozen. Ein Projekt, bei dem alles auf die Verschmelzung gegensätzlicher Elemente hinausläuft, so dass ein einziger Organismus entsteht, in dem Tradition und Moderne koexistieren.

Begründung der Jury 

Dieses Projekt wurde als mutige und innovative architektonische Interpretation des Themas des mehrstöckigen Holzbaus im Kontext der historischen Stadt ausgewählt. Das Projekt, das im Rahmen einer Stadterneuerungsmaßnahme entwickelt wurde, zeichnet sich durch einen experimentellen Ansatz aus, der sich sowohl auf formale Entscheidungen als auch auf Prozess- und Konstruktionsaspekte bezieht.

Vom bestehenden Gebäude, das teilweise abgerissen wurde, wurde das Untergeschoss wiederhergestellt, auf dem die neue mehrstöckige Struktur mit vorgefertigten Holzwänden errichtet wurde, die sich durch die Integration von gespreizten Betonöffnungen auszeichnen, die eine neue Fassadenkonfiguration schaffen. 

Das Hotel La Briosa stellt ein Modell für nachhaltige und integrierte Gastfreundschaft in der Region dar, ein Ziel, das das architektonische Projekt durch die Vision einer territorialen Versorgungskette mit Hilfe der Produktion von regionalen Holzwerkstoffen und der Einbeziehung lokaler Arbeiter verfolgt.

  

Technische Informationen

  1. Verwendete Materialien - ursprünglicher gemauerter Sockel, Kern und Anbau aus massivem Mondholz, d.h. wenn das Holz entsprechend den Mondphasen geschnitten wird, was eine besonders feine Holzqualität ergibt - Holzius-System
  2. 100% natürlich: In den 17 Gästeräumen gibt es keine Kleber, Nägel, Farben und/od. andere Quellen elektromagnetischer Verschmutzung
  3. Gründach mit Solarpanelen

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Mehr dazu

  • Das Hotel La Briosa ist ein Musterbeispiel für fortschrittliches grünes Bauen. Es handelt sich um die Renovierung eines historischen Mauerwerksgebäudes in Kombination mit einer Erweiterung in Südtiroler Mondholzbauweise. Bozen ist damit eine der ersten Städte Italiens, die ein Bauwerk aus diesem besonderen Material vorweisen kann.
  • Dabei handelt es sich um eines der ältesten Bausysteme im Holzbau, bei dem die Qualität des Holzes durch die Mondphase, in der es geschlagen wird, beeinflusst wird. Mondmassivholz, das sowohl hinsichtlich der Auswahl der Hölzer als auch der Einschnittzeit von den Forstbehörden kontrolliert und zertifiziert wird, garantiert eine besondere Dauerhaftigkeit und Festigkeit sowie einen hohen Wohnkomfort.
  • Der natürliche Komfort und die Qualität des Schlafs in den 17 geräumigen Zimmern wird auch durch die Abwesenheit von Klebstoffen, Nägeln oder Farbe und die Beseitigung von Quellen elektromagnetischer Verschmutzung gewährleistet. Die ursprüngliche Struktur wurde im Untergeschoss restauriert, um die raue, handwerkliche Prägung zu erhalten, die für die historischen Gebäude im Stadtzentrum typisch ist.

Das architektonische Konzept des Hotels La Briosa basiert auf der Verschmelzung kontrastierender Elemente, die zu einem einzigen Organismus führen, in dem verschiedene Elemente nebeneinander bestehen:

  1. Tradition und Moderne vereinen sich in einer zeitlosen Sprache. Architektonische Elemente, die für das historische Zentrum von Bozen typisch sind, werden mit einer modernen, zeitgenössischen Sprache kombiniert und verleihen dem Gebäude ein unerwartetes, aber respektvolles Aussehen in seinem historischen Kontext.
  2. Das Bestehende und das Neue verschmelzen zu einem einheitlichen Erscheinungsbild. Das bestehende Gebäude wird im Inneren ausgehoben, erweitert und aufgestockt, wobei ein modernes Holzbausystem zum Einsatz kommt. Die äußere Hülle präsentiert ein einzigartiges Erscheinungsbild mit der Erinnerung an die Bögen des ursprünglichen Gebäudes, während im Inneren ein Holzkern für Komfort und Wohlbefinden sorgt.
  3. Unvollkommenheit und Perfektion vereinen sich in einer frischen, fröhlichen und leichten Formensprache. Die für die historischen Gebäude der Stadt typische Unvollkommenheit, die von den Bautechniken einer anderen Epoche erzählt, wird durch die leicht unterschiedlich gefärbten Rauhputze auf die Fassade zurückgebracht. Die Fassadenöffnungen hingegen wurden in Beton mit einer in zwei Richtungen gebogenen Schalung vorgefertigt. Diese Elemente der modernen Technik wurden in die Gebäudehülle eingefügt und geben ihr je nach Standpunkt des Betrachters ein anderes Aussehen. In Richtung des historischen Zentrums fügt sich die Briosa mit einer Sprache weicher, abgerundeter Öffnungen in den Kontext ein, während sie sich aus dem Zentrum kommend mit einer eher kantigen, geradlinigen Sprache in die modernistische Kulisse einfügt.

Bist du an der Auflage 2024 des Wood Architecture Prize interessiert?

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