Events neu denken

IDM SÜDTIROL UND MESSE BOZEN PRÄSENTIEREN

Herausforderungen und neue Wege für die Südtiroler Veranstaltungsbranche

Nach den Beschränkungen der Corona-Zeit steht der MICE-Sektor nach monatelangem Stillstand vor einem schwierigen Neustart. Neu starten bedeutet sich neu zu erfinden, sich an die Herausforderungen anzupassen, mit denen wir aktuell konfrontiert werden. Wie das konkret ausschauen könnte und wie sich die derzeitige Situation darstellt, haben Experten aus unterschiedlichen Bereichen in einem Online-Gespräch dargestellt, das von IDM Südtirol und Messe Bozen organisiert wurde.

Die wichtigsten Ergebnisse des Gesprächs:

  1. Da der MICE-Sektor mit großem organisatorischen Aufwand und langen Vorlaufzeiten verbunden ist, mussten italienweit aufgrund der Corona-Beschränkungen fast alle internationalen Messen und Events abgesagt oder verschoben werden, was zu Umsatzeinbußen von geschätzten 3 bis 4 Milliarden Euro pro Monat für den gesamten, sehr breiten Sektor geführt hat.
  2. Die Landesregierung verspricht konkrete Hilfen in Form von Verlustbeiträgen und Lohnausgleichszahlungen über den derzeitigen Stand hinaus für die am stärksten betroffenen Sektoren und zudem die zugesagten Förderungen auch für abgesagte Veranstaltungen auszuzahlen. Ziel ist es, Südtirol weiterhin als sicheres Land zu präsentieren und neue Möglichkeiten für die Durchführung von Events zu nutzen, anstatt diese einfach abzusagen.
  3. Für die lokale Event- und Meeting-Branche ist 2020 ein verlorenes Jahr, da die meisten wohl von März bis November ohne nennenswerte Einnahmen auskommen werden müssen. Zur Zeit ist keine Versicherung bereit, das Ausfallrisiko durch eine Pandemie zu übernehmen, aber eine Arbeitsgruppe bestehend aus den Eventdienstleistern im hds, IDM Südtirol und Land Südtirol versuchen eine solche Versicherung abzuschließen.
  4. Laut den letzten Umfragen ist Südtirol trotz der Berichterstattung der vergangenen Monate und der abgesagten Events bei den wichtigen Zielgruppen weiterhin beliebt und begehrt. Südtirol dürfte in Zukunft weiterhin von seinen Kernvorteilen profitieren und z.B. als neues Angebot smartes Arbeiten in einer landschaftlich und gastronomisch ausgezeichneten Umgebung lancieren.
  5. Events werden sich in Zukunft ändern müssen: die Botschaft die darüber kommuniziert werden soll ist ausschlaggebend. Doch nirgends steht geschrieben, dass sich dafür viele Menschen zu einem gewissen Zeitpunkt an einem bestimmten Ort treffen müssen. Es gibt bereits Beispiele dafür, wie große Ansammlungen von Personen verhindert werden können, indem Events auf verschiedene Orte und/oder einen längeren Zeitraum ausgedehnt werden.

Als konkretes Beispiel für eine vorbildliche Planung einer Großveranstaltung in post Corona-Zeiten sei das Organisationskomitee der FIS Ski-Weltcup-Rennen in Gröden genannt, das für die Austragung im Dezember vier Szenarien entworfen hat: Entweder können die Rennen wie gehabt ablaufen oder es werden weniger Personen im Zuschauerbereich zugelassen werden oder aber das Rennen findet als reines TV-Event d.h. ohne Zuseher statt. Als worst case steht natürlich auch eine komplette Absage der Rennen 2020 im Raum. In der Zwischenzeit ist Lernen von den Großen der Branche wie der Formel 1 angesagt und es sind klare, eindeutige Entscheidungen zu vereinbarten Zeitpunkten gefragt.

Fazit: Es gibt berechtigte Hoffnung auf eine Erholung des Sektors einerseits durch die klaren und umsetzbaren Vorgaben für den Neustart der Event- und Meetingbranche, anderseits durch das spürbar große Bedürfnis nach Events seitens der Bevölkerung. Die Ausnahmesituation hat auch zu neuen Netzwerken und Konzepten in der MICE-Branche geführt, die hoffentlich beibehalten und weiter entwickelt werden.

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