Eine Hütte in der Natur

WOOD ARCHITECTURE PRIZE BY KLIMAHOUSE PRÄSENTIERT

LILELO Little Leisure Lodge

Das Projekt wurde mit einer besonderen Erwähnung "Under 35" ausgezeichnet

Arch. Marco Lavit des Ateliers LAVIT

Eine Öko-Lodge in den Hügeln des Monferrato, die als Weiterentwicklung der primitiven Hütte konzipiert ist und bei der das Holz zu einer schützenden Hülle wird. LILELO ist ein Projekt, welches 2022 in Grazzano Badoglio (AT) realisiert wurde und das zum Wood Architecture Prize 2023 in der Kategorie "Experimentelle Architektur" eingereicht wurde.

Begründung der Jury

  • Das Projekt wurde wegen seiner effektiven, unaufdringlichen Beziehung zur Landschaft, in die es sich einfügt, gewählt und interpretiert die klassische Hüttenform mit Leichtigkeit und Eleganz neu. 
  • Die schrägen Flächen am First befreiten das Gebäude von seiner gewohnten Schwere und verwandelt eine Architektur mit archetypischer Form in etwas ganz anderes: eine zeitgemäße und effiziente Siedlung. 
  • Die Genauigkeit der Zusammensetzung der Holzelemente unterstreicht die Monomaterialität ohne die Feinheit der Stereometrie zu verraten. 

Foto credits Barbara Corsico

Technische Informationen

  • Projekt: Atelier LAVIT
  • Baufirma: NOVARTITEC
  • Gebäudefläche der einzelnen Hütten: Brutto 218m², davon 156m² überdacht
  • Jede der drei Einheiten ist ca. 2,5 m hoch, um sich der Neigung des Bergrückens anzupassen und um vom Gelände isoliert zu sein.
  • Die Fundamentbalken aus Stahlbeton sind vollständig eingegraben.   
  • Das Dach zwischen Außen- und Innenbereich besteht aus massiven Lärchenholz-, Aluminium- und Blechelementen und ist mit einer Dampfsperre ausgestattet.
  • Das Dach wiederum ruht auf einer Tragkonstruktion aus massivem Kastanienholz. 
  • Das Innere ist geprägt von Balken, Brettern und Latten aus Lärche und anderen Hölzern.

Download Projekt

zip (14.29 MB)
Download

Mehr dazu

  • Eingebettet zwischen den Weinbergen, ist dieser Ausschnitt des Monferratos, der am natürlichen Rand eines kurzen Bergrückens liegt, von Anfang an eine inspirierende Projektidee gewesen. Ein gut ausgerichtetes, aber steiles Grundstück, dessen Morphologie sorgfältige und abgestimmte Lösungen erfordert. Grazzano Badoglio befindet sich in einer landwirtschaftlichen und weinbaulichen Landschaft von besonderer Qualität in Bezug auf Umwelt, Landschaft und Natur. Die lokale Verwaltung und die Bürger haben von Anfang an Offenheit und Neugierde gezeigt.
  • Die Notwendigkeit, die umgebende Landschaft zu schützen und zu schätzen, wird daher zum gemeinsamen Nenner des Austauschs zwischen Gemeinde und Region. Mit Lilelo wird die Lodge als Evolution der ursprünglichen Hütte konzipiert: Eines ursprünglichen Archetyps, der die Beziehung zwischen Mensch und Natur verkörpert. Wie bei den Urhütten findet auch hier die Vorstellung des gemeinsamen Lebensraums im Planungsprozess Platz. 
  • Im Gespräch zwischen Mensch und Natur werden die Lodges Teil der umgebenden Landschaft, wie eine Überlagerung verschiedener Ebenen. Die Lodges werden als einzigartiger Ort konzipiert, der von einer dominanten Position aus auf die Weinreben und die Hügel am Horizont blickt. Die Morphologie des Ortes bestimmt somit die Planung.
  • Der bewohnte Raum wird durch drei geneigte Ebenen aufgebaut: zwei Dachschrägen, die am Gipfel zusammentreffen und das Dach bilden, ein Element des Schutzes und der Zuflucht, das auch in der japanischen Wohnkultur sehr geschätzt wird. Das Überdachungselement wird daher auch zur Seitenwand und zum Bodenstütze. Eine Stütze, die als eine Vielzahl von "Beinen" ausgearbeitet ist, die eine ständige Anpassung an die komplexe Morphologie des Hügels ermöglichen.
  • Die Zusammensetzung beider Bedürfnisse, sich an den steilen Hang anzupassen und sich vom Boden zu erheben, führt zum Konzept von erhöhten Hütten, die etwa 2,50 Meter über dem Boden liegen. Dadurch entsteht ein anderer Blick nach außen, als man ihn beim Betreten wahrnehmen kann. Wie ein Rückzugsort, bilden der erhöhte Boden und das geneigte Dach die beiden prioritären Elemente: Die umliegenden Oberflächen bestehen aus offenen Glasflächen, um die Landschaft einzulassen. In den Badebereichen wird diese Transparenz durch horizontale Holzlamellen abgemildert, um die angemessene Privatsphäre zu gewährleisten. 
  • Beide Dachschrägen gleiten ineinander und erzeugen auf natürliche Weise Oberlichter, die indirektes Zenitlicht in den Raum fallen lassen, ähnlich einem Ort des Gottesdienstes oder der Meditation. Gleichzeitig bildet eine horizontale Ebene neben der Verstrebung der gesamten Struktur den Boden und die Terrasse der Suite. 
  • Die Hütten sind talwärts ausgerichtet und über seitliche Treppen zugänglich, die zwischen den Stützen der Strukturen integriert sind. Dichtere horizontale Holzlatten bestimmen außen die Verkleidung entlang der Dachschrägen im Bereich des privaten Raums jeder Hütte. Die gleichen Latten spenden Schatten auf der Terrasse talwärts und schützen den nach norden ausgerichteten Badebereich.
  • Überall wird nach einem Gleichgewicht zwischen privatem und halböffentlichen Raum, zwischen Innen und Außen gesucht, mit fließenden Lösungen, die Privatsphäre wahren und schützen, aber gleichzeitig Beziehungen zur Umgebung schaffen. Die große Fensterfront talwärts schafft eine transparente Ebene, die den privaten Raum von der Bedeutung der umgebenden Landschaft trennt. Die Innenräume sind speziell konzipiert, um großzügige und luftige Räume zu bieten, mit wenigen, sorgfältig ausgewählten Objekten und Raum für Anpassungsfähigkeit und Freiheit, das Lodge sowohl im Innenbereich als auch auf der schattigen Terrasse zu nutzen.

Dich interessiert die Auflage 2024 des Wood Architecture Prize ?

Die Vorstellung der Neuauflage, die neue Jury, der Link zur Anmeldeseite und zur Rückschau 2023 warten auf dich.

Mehr dazu