Kinderfreundliche Nachhaltigkeit

WOOD ARCHITECTURE PRIZE BY KLIMAHOUSE PRÄSENTIERT

Der Kindergarten Schluderns

Das Gewinnerprojekt in der Kategorie Architekturprojekte aus öffentlicher Initiative 2023

Arch. Roland Baldi

Der Kindergarten Schluderns zeichnet sich durch klare Linien und erkennbare Elemente aus, die mit dem Kontext harmonieren, und interpretiert die Werte der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit auch dank der Verwendung von Holz.

Begründung der Jury 

Dieses Projekt wurde wegen seiner räumlichen Ausgewogenheit und formalen Raffinesse ausgewählt, um eine kinderfreundliche Umgebung zu schaffen, in der kontinuierliche Variationen des Maßstabs eine ansprechende Wahrnehmungserfahrung ermöglichen. 

Die Wandlücken, deren Platzierungen und Größen, deuten auf eine Stereometrie hin, die in einer Beziehung der Kontinuität mit der umgebenden Bausubstanz steht und die öffentliche Funktion des Gebäudes hervorhebt. Das Holz übernimmt eine strukturelle Funktion in den CLT-Wänden und gestaltet die wichtigsten Innenräume, oft ohne eine Kontinuität zwischen Fenstern und Decken herzustellen.

Foto credits Barbara Corsico

Technische Informationen

  • Projekt: Roland Baldi Architects
  • Gebäudefläche: Brutto 997m², davon 521m² überdacht
  • Zertifiziertes Gebäude Klimahaus A
  • Die gesamte Schule besteht aus strukturellen Holzpaneelen
  • Die Klassenzimmer sind nach Süden ausgerichtet, um die natürliche Beleuchtung zu nutzen
  • Die benötigte Wärmeenergie wird durch das Biomasse-Fernheizwerk der Gemeinde bereitgestellt
  • Die Schule hat ein begrüntes Dach

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Mehr dazu

  • Die Gemeinde Schluderns liegt in einem Tal in Südtirol, das Italien, Österreich und die Schweiz verbindet, wo Landschaftspflege und nachhaltige Entwicklung mit hoher Lebensqualität und besonderem Augenmerk auf Architektur verflochten sind.
  • Das Projekt ist das Ergebnis eines im Jahr 2011 gewonnenen Architekturwettbewerbs. Die Aufgabe bestand darin, einen Kindergarten für drei Gruppen und den entsprechenden funktionalen Räumen zu realisieren. Bereits in den frühen Projektphasen wurde großer Wert auf die Schaffung eines Gebäudes mit klaren Linien und erkennbaren Elementen gelegt, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Die grundlegende Idee bestand darin, der Architektur die ikonografische Form eines Hauses zu verleihen, um eine freundliche und vertraute Umgebung für die Kinder zu schaffen.
  • Die neue Schule fügt sich zwischen den bestehenden Gebäuden ein und vervollständigt somit das städtische Gefüge des kleinen Dorfzentrums. Der Zugang erfolgt über einen öffentlichen Platz, der in einen größeren Fußgängerbereich integriert ist.
  • Mit dem Kindergarten in Schluderns hat Roland Baldi Architects ein nachhaltiges, kindgerechtes Holzgebäude geschaffen. Das Satteldach, die verputzte Fassade und die großen, versetzten Fenster erinnern an die Zeichnung eines Kindes in realer Größe. Im Inneren sind alle Räume über die geräumige und helle Eingangshalle zugänglich, die das funktionale Herzstück des Gebäudes bildet und zugleich ein Bereich des Willkommens, der Entspannung und des Spiels ist.
  • Die Klassenzimmer mit ihren Räumen für Gruppenaktivitäten und Unterstützung sind nach Süden ausgerichtet, um vom vielen Licht zu profitieren und einen Blick auf den Spielbereich und den Garten zu ermöglichen. Maßgeschneiderte Holzmöbel wie Hocker, Tische und Schränke sowie die verwendeten Farben, vermitteln ein Gefühl von Sicherheit. Im Obergeschoss erzeugt das Satteldach einen Raum mit verschiedenen Höhen.
  • Aus technischer Sicht wurde die gesamte Schule mit Holz-Strukturpaneelen gebaut. Die Verwendung dieses Materials findet sich in den Einschnitten, die die Eingänge kennzeichnen, sowie in den großzügigen Fensteröffnungen, die die weiß verputzten Fassaden auf expressive Weise prägen.
  • Im Inneren setzt sich die Abwechslung zwischen Holz und verputzten Oberflächen fort, wobei Holz vorherrscht für Verkleidungen, Türen, Decken und Möbel, ergänzt durch den Einsatz verschiedener Farben zur Unterscheidung der verschiedenen Bereiche der Schule.
  • Das Energiekonzept beginnt bei der Gebäudehülle. Die Basis für einen niedrigen Energieverbrauch ist ein gut gedämmtes, kompaktes Gebäude ohne Wärmebrücken. Die Dämmung der Außenhülle ist geplant. Bei gleichem Endenergieverbrauch wird die Primärenergie überwiegend durch erneuerbare Energien gedeckt, die gesamte benötigte Wärmeenergie wird durch das Biomasse-Fernheizwerk der Gemeinde bereitgestellt. Um die Umweltverträglichkeit weiter zu erhöhen, wurde das Gebäude mit einem begrünten Dach ausgestattet und nach dem Energiestandard "Klimahaus A" konzipiert.

Bist du an der Auflage 2024 des Wood Architecture Prize interessiert?

Die Vorstellung, die neue Jury, der Link zur Anmeldeseite und zur Rückschau 2023 warten auf dich.

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