Einen Rückgang von 11 % gegenüber 2023 sagen die Zahlen für die EU-Länder voraus, so das Fazit der Prognosfruit, die dieses Jahr unter anderem von Interpoma gesponsert wurde. Dieser Produktionsrückgang, seine Ursachen und mögliche Strategien werden im Mittelpunkt der nächsten Interpoma stehen, die vom 21. bis 23. November stattfindet.
Bozen, 13. August 2024 – Interpoma ist die einzige internationale Fachmesse, die ausschließlich dem Apfelsektor gewidmet ist. Sie findet vom 21. bis zum 23. November in Bozen statt. Zu dieser Ausgabe empfängt sie Gäste und Besucher am Beginn einer Apfelsaison, die sich schon jetzt als außergewöhnlich abzeichnet. Die Schätzungen zu den weltweit zu erwartenden Erntemengen von Äpfeln und Birnen, die traditionell bei der Prognosfruit veröffentlicht werden, erwarten für die Apfelernte im Vergleich zum Jahr 2023 einen Rückgang von 11 %, mit einer geschätzten Produktion von 10.207.000 Tonnen.
Hauptursache hierfür sind der Frühjahrsfrost und ungünstige Wetterbedingungen in den meisten europäischen Ländern. Insbesondere für Europas größten Apfelproduzenten Polen erwartet man mit einer geschätzten Produktion von 3.190.000 Tonnen einen Rückgang um 20 % im Vergleich zu 2023. In anderen wichtigen Produktionsländern wie Frankreich (-3 %) und Deutschland (-16 %) rechnet man ebenfalls mit einer geringeren Erntemenge.
Auf Sortenebene wird vor allem die Produktion von Golden Delicious und Gala sinken, während man für neue Sorten eine gute Ernte erwartet, die in etwa das Rekordniveau des vergangenen Jahres erreichen wird.
Die Prognosen für Italien lassen vermuten, dass die Ernte mit geschätzten 2.162.495 Tonnen im Vergleich zu 2023 nur etwas geringer ausfällt (-1%); auch hier wird der Rückgang vor allem die Sorten Golden Delicious und Gala betreffen. Neue Sorten befinden sich hingegen weiterhin im Aufwärtstrend, der vor allem Neupflanzungen zu verdanken ist, in denen schrittweise die Produktion anläuft.
Eine erste Aktualisierung der Produktionsdaten wird es bereits am Eröffnungsabend der Interpoma geben: Vertreter der wichtigsten europäischen Erzeugerländer und die WAPA werden die Ernteprognosen für die Saison 2024/25 anhand aktueller Daten neu bewerten.
Der Interpoma Congress, die weltweit führende Fachtagung für die Apfelwirtschaft, die von Messe Bozen in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg organisiert wird, beleuchtet aus verschiedenen Blickwinkeln Instrumente und Lösungsansätze, die die Auswirkungen des Klimawandels und immer heftigerer Wetterphänomene abfedern können – und den Produzenten helfen können, unter immer schwierigeren Bedingungen zu arbeiten. Am Donnerstag, den 21. November, widmet sich der Kongress dem Thema „Genetische Evolution: neue Züchtungstechnologien“, am Freitag, den 22. November, lautet das Tagungsthema „Digitale Revolution: die Apfelwiese der Zukunft“.
„Die Apfelwiese der Zukunft“ wird dazu passend das Hauptthema des Interpoma Award 2024 sein. Messe Bozen vergibt den Award traditionell an Unternehmen, die durch innovative Lösungen die technologische Weiterentwicklung der Branche vorantreiben. Bewerbungen können noch bis zum 30. September eingereicht werden. Prämiert werden jene digitalen Technologien, die einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Apfelwiesen leisten und es ermöglichen, den Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie den CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren.
„Die Prognosen, die auf der letzten Ausgabe der Prognosfruit veröffentlicht wurden, unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit einer offenen und ehrlichen Diskussion darüber, welche neuen technologischen Möglichkeiten Bereiche wie Genetik und Digitalisierung dem gesamten Apfelsektor bieten können“, so Thomas Mur, Direktor von Messe Bozen, „Der Klimawandel ist eine Realität, die komplexe Herausforderungen mit sich bringt, denen man nur mit Wissenstransfer und Innovation begegnen kann. Die Interpoma 2024 mit ihrem Kongress, den Ansätzen, die der Award bietet, und den Lösungen, die unsere Aussteller präsentieren, ist zweifellos die perfekte Gelegenheit, um sich davon ein Bild zu machen.“